THE ART OF SOLIDARITY
Allianzen in den Darstellenden Künsten
Netzwerktreffen, Panels & Workshops
22. November 2024, Biel
Maison.Farel.Haus & Nebia·Bienne spectaculaire
Nachhaltigkeit, faire Praktiken, internationale Solidarität und die Repräsentation minorisierter Personen werden derzeit in den Darstellenden Künsten auf vielen Bühnen verhandelt. Doch auch hinter den Kulissen stellen wir uns diesbezüglich immer dringender die Fragen: Wie möchten wir arbeiten? Und mit wem? Immer mehr Kulturschaffende haben das Bedürfnis, gemeinsam für eine Sache einzustehen, Ressourcen zusammenzulegen und Einfluss zu nehmen.
Allianzen – was sind dabei die Erwartungen? Wer macht was? Wer profitiert, wer entscheidet und wer zahlt den Preis?
Auch das Forum Tanz und Migros-Kulturprozent m2act gehen dieses Jahr eine Allianz ein. Um einige dieser Bündnisse und Koalitionen in den Darstellenden Künsten zu beleuchten, findet am 22. November 2024 in Biel ein gemeinsames Netzwerktreffen statt. Die Teilnehmer*innen sind eingeladen, an Panels, Diskussionen und Workshops in den Austausch zu treten, sich inspirieren zu lassen und neue Partnerschaften einzugehen.
M2ACT × FORUM TANZ richtet sich an Akteur*innen der Darstellenden Künste in der Schweiz, an Studierende sowie Vertreter*innen und Entscheidungsträger*innen aus Politik und Medien.
Gemeinsam starten wir im Nebia · Bienne spectaculaire in den Tag, der sich der solidarischen Allianz widmet. Nach veganen Gipfeli, Kaffee und ersten Gesprächen mit Kolleg*innen beginnen wir den gemeinsamen Vormittag. Folgende Fragen beschäftigen uns an diesem intensiven Tag: Warum ist Augenhöhe so zentral für den Allianz-Begriff? Welche Voraussetzungen sind wichtig, um Verbündete oder Kompliz*innen zu werden – und zu bleiben? Und welche Anwendungsbeispiele, aktuelle Praktiken und Initiativen gibt es?
Im Input reflektiert RohitJain seine Erfahrungen mit transformativen Prozessen an derSchnittstelle von Forschung, Kunst, Kulturpolitik und Aktivismus. Dabei bezieht er sich auf Beobachtungen als Sozialanthropologe und Antirassismusaktivist sowie als Mitbegründer des erinnerungspolitischen Projektes«Schwarzenbach-Komplex» und des Kollektivs Berner Rassismusstammtisch.
Mit dem Panel der Group50:50, eines kongolesisch-deutsch-schweizerischen Kollektivs, geht es weiter. Sie zeigen einen Ausschnitt aus ihrem filmisch dokumentierten Reflexionsprozess, den sie nach drei Jahren erfolgreicher, aber auch konfliktreicher Zusammenarbeit in einer Retraite angegangen sind. Anschliessend diskutieren sie mit dem Plenum die Tücken transkontinentaler Kooperation, ungleich vorhandener Fördermittel, unterschiedlicher Lebens- und Arbeitsrealitäten und Formen der fairen Kooperation.
Anhand eines Mappings machen wir uns ein Bild von den vielfältigen Initiativen und aktivistischen Formaten, die im Bereich der Darstellenden Künste in der Schweiz bestehen. Mit dem Ziel, Vernetzungsmöglichkeiten aufzuzeigen, Wissen und Erfahrung zu teilen und so unser Berufsfeld fairer und nachhaltiger zu gestalten. Eine digitale Karte mit exemplarischen Projekten soll entstehen, Vert le Futur kartografiert.
In der Mittagspause gibt es Zeit und Raum für Austausch und Erholung. Das Essen wird von der lokalen Bieler Cantine Mobile vegan zubereitet.
Der Nachmittag bietet Gelegenheit, an einem oder zwei Workshops selbst aktiv zu werden – oder sich in einem Panel inspirieren zu lassen: im Maison.Farel.Haus und Nebia · Bienne spectaculaire. Solidarität, Allianzen, Fairness und Nachhaltigkeit werden unterschiedlich aufgeschlüsselt und definiert – wir tauchen ein in die Vielfalt!
Lass dich inspirieren vom neuen Kompliz*innen-Modell des Tanzhaus Zürich und probiere Methoden und Tools des Westschweizer Collective Tools Project aus. Anne-Laure Sahy, Leiterin der Association Vaudoise de Danse Contemporaine (AVDC), bietet einen Praxisaustausch zum Thema Schwarmintelligenz. Oder reflektiere über den ethischen Umgang mit autobiografischem Material für die Bühne. Erprobe mit Vertreter*innen der Artas Foundation Möglichkeiten interkultureller Kollaboration und Kunstarbeit oder barrierefreie Kommunikation mit der Zürcher Inklusionsexpertin Saphir Ben Dakon. Schliesslich laden der französische Philosoph Alexandre Monnin und least (laboratoire écologie et art pour une société en transition) ein, spielerisch die gegenwärtigen Modelle von Kulturproduktion und -rezeption zu überdenken.
Am Nachmittag finden zudem zwei Panels statt: Lerne Aktionsformen lokaler Kulturpolitik aus der ganzen Schweiz und ihre Möglichkeiten kennen. artFAQ und Produktionsbande widmen sich den Potenzialen des Zusammenschlusses, des Austauschs und eines neuen Selbstverständnisses von Produktionsmanager*innen.
Wir schliessen den Tag mit einem informellen Apéro im Nebia · Bienne spectaculaire.
ab 09.15 Ankommen im Nebia · Biel spectaculaire mit Kaffee und Gipfeli
10.00 Begrüssung mit warm up
10.30 Input von Rohit Jain: Allianz, Kollaboration, Teilhabe? Praktische und theoretische Denkanstösse für eine Kunst der Solidarität
11.00 Panel und Filmausschnitte von GROUP50:50 – Transkontinentale Kooperationen balancieren
11.45 Pause
12.00 Allianzen in Bewegung: Mapping von Vert le Futur zu fairen und nachhaltigen Initiativen in der Schweizer Kulturlandschaft
Simultanübersetzung Deutsch <-> Englisch, Deutsch <-> Französisch, Deutsch <-> Italienisch, schweizerdeutsche Gebärdensprache, französische Gebärdensprache, Hörschleife, rollstuhlgängig.
Veganer Lunch
Vorstellen der Workshops und Panels, Gruppeneinteilung
Zeit für Ortswechsel zwischen Nebia · Bienne spéctaculaire und Maison.Farel.Haus gemeinsam mit den Workshopleiter*innen
artFAQ, Produktionsbande
Deutsch, Simultanübersetzung Deutsch <-> Englisch, Deutsch <-> Französisch, Deutsch <-> Italienisch, Hörschleife, rollstuhlgängig
Saphir Ben Dakon
Deutsch, rollstuhlgängig
Daniel Hellmann, Catja Loepfe / Tanzhaus Zürich
Englisch, rollstuhlgängig
Olivia Jaques, Shoghakat Mlke-Galstyan / artasfoundation
Englisch, teilweise rollstuhlgängig (siehe Zugänglichkeit)
Anne-Laure Sahy / AVDC
Französisch, teilweise rollstuhlgängig (siehe Zugänglichkeit)
Dennis Schwabenland, Katja Zellweger
Deutsch, teilweise rollstuhlgängig (siehe Zugänglichkeit)
Alexandre Monnin, Véronique Ferrero Delacoste, Lavinia Johnson, Stella Succi, ein Workshop organisiert von least (laboratoire écologie et art pour une société en transition)
Französisch und Englisch, teilweise rollstuhlgängig (siehe Zugänglichkeit)
Collective Tools Project
Englisch, nicht rollstuhlgängig
Moderation: Aline Joye (aaoc culture szene biel bienne)
Mit Barbara Giongo (La Culture Lutte), Marynelle Debétaz (aaoc culture szene biel bienne - Kulturlobiel), Nicole Mayer (Kulturlobby Winterthur)
Sibylle Heiniger (t. Bern // Regionalgruppe Bern)
Deutsch und Französisch, Simultanübersetzung Deutsch <-> Englisch, Deutsch <-> Französisch, Deutsch <-> Italienisch, Hörschleife, rollstuhlgängig
Saphir Ben Dakon
Englisch, rollstuhlgängig
Daniel Hellmann, Catja Loepfe / Tanzhaus Zürich
Deutsch, rollstuhlgängig
Olivia Jaques, Shoghakat Mlke-Galstyan / artasfoundation
Englisch, teilweise rollstuhlgängig (siehe Zugänglichkeit)
Anne-Laure Sahy / AVDC
Englisch, teilweise rollstuhlgängig (siehe Zugänglichkeit)
Ausklang mit veganem Apéro
Wir bieten für jüngere Kinder von 1 bis 10 Jahre ein kostenloses Betreuungsangebot in Zusammenarbeit mit GioiaCares. Dafür steht das Foyer des Loges im Nebia · Bienne spectaculaire zur Verfügung.
Zeiten: 09:15-13:00 Uhr und 14:15-18:00 Uhr.
Die Mittagspause verbringt das Kind mit dem Elternteil. Alle Kinder sind herzlich zu unserem veganen Mittags-Catering in der Cafeteria im Nebia eingeladen. Falls dein Kind eine andere Verpflegung benötigt, bringst du diese selbst mit.
Bitte mitbringen: z’Nüni, z’Mittag (falls nötig), z’Vieri, Getränke, Hygieneartikel, Ersatzkleider
Sprache: Die Betreuungssprache ist schweizer-/deutsch.
Vor Ort werden wir euch bitten ein Info-Blatt zu eurem Kind mit wichtigen Informationen auszufüllen. Das Check-In erfolgt via Welcome-Desk im Foyer des Nebia.
Anmeldung: Bitte melde deine Kinder bei deiner Anmeldung an!
Wir bieten verschiedene Accessibility-Massnahmen an und weisen bei jedem Programmpunkt auf Zugänglichkeit oder Barrieren hin.
Wir empfehlen dir, Noise-Cancelling Earplugs, Stimming Rings und andere Hilfsmittel selbst mitzubringen.
Awareness: Wir möchten alle Teilnehmenden dazu ermutigen, auf die eigenen Bedürfnisse zu hören und sich wann immer nötig Pausen zu nehmen. Es ist während des gesamten Programms möglich, jederzeit die Räumlichkeiten zu verlassen. Im Nebia · Bienne spectaculaire und im Maison.Farel.Haus gibt es Rückzugsmöglichkeiten.
Maison.Farel.Haus
Im Erdgeschoss ist alles barrierefrei. Die Obergeschosse sind über einen kleinen Schindler-Lift (geeignet für einen Handrollstuhl) mit manueller Türe zu erreichen, so auch die rollstuhlgängige Toilette im Untergeschoss. Hierzu braucht es einen Schlüssel, und der Weg führt durch den Fahrradkeller. Bitte wende dich für die Assistenz an das Veranstaltungspersonal. Das Maison.Farel.Haus verfügt über keine Induktionsschleife.
Nebia · Bienne spectaculaire
Der Theatersaal, die Cafeteria und das Foyer im Erdgeschoss sind barrierefrei zugänglich. Im Theatersaal stehen spezielle Plätze für Rollstuhlfahrer*innen zur Verfügung. Ebenfalls vorhanden sind rollstuhlgängige Toiletten. Das Foyer des Loges ist über einen Fahrstuhl erreichbar. Das Foyer im ersten Stock ist leider für Menschen mit eingeschränkter Mobilität nicht zugänglich. Besucher*innen mit Hörbehinderung: Der Theatersaal verfügt über eine induktive Höranlage für Personen mit Hörgeräten (in den Reihen C bis Q mit Ausnahme der Plätze O26, P26 und Q26 sowie in den Reihen S bis V). Weitere Informationen über die Funktionsweise dieses Systems findest du hier.
Zu Fuss vom Bahnhof Biel ca. 10 Minuten via Bahnhofstrasse
ÖV: Bus Nr. 1, 2, 3, 4, 5, 6, 8, 9 ab Bahnhof Biel bis Haltestelle «Zentralplatz»
Zu Fuss ca. 3 min vom Bahnhof Biel via Bahnhofsplatz
Als wichtigstes Branchentreffen bietet das Forum Tanz einmal pro Jahr Raum für einen kritischen und konstruktiven Austausch über Rahmenbedingungen, Strukturen und Bedürfnisse der professionellen Schweizer Tanzszene. Es behandelte künstlerische Prozesse und «Safe Spaces», (Dis-)Kontinuitäten von Tanzkarrieren und Fair Practices und wird seit 2013 einmal jährlich organisiert von Reso – Tanznetzwerk Schweiz in Partnerschaft mit Danse Suisse und Pro Helvetia. Reso versteht sich als nationale Koordinationsstelle für den Tanz. Mitglied sind rund hundert Schweizer Organisationen und Institutionen, die im Bereich des professionellen Tanzschaffens tätig sind.
v.l.n.r.
Reso: Boris Brüderlin (management), Simona Travaglianti (project management), Lisa Letnansky (project management), Katja Zellweger (communication management), Manuel Zizzari (assistance), Daria Reimann (coordination), Claudio Richard (assistance, nicht im Bild)
Migros-Kulturprozent m2act engagiert sich für eine faire und nachhaltige Praxis, fördert kulturelle Ko-Kreation und unterstützt einen offenen Wissenstransfer in den Darstellenden Künsten. Gemeinsam mit Kooperationspartner*innen veranstaltet m2act Netzwerkanlässe zur Vernetzung und zum Austausch unter Akteur*innen der Darstellenden Künste der Schweiz und zur Sichtbarmachung der von m2act geförderten Vorhaben. Damit verfolgt m2act die Sensibilisierung der Öffentlichkeit und der Kulturpolitik für die Anliegen und Forderungen der Darstellenden Künste. m2act ist ein Projekt des Migros-Kulturprozent, welches wiederum Teil des gesellschaftlichen Engagements der Migros-Gruppe ist.
v.l.n.r.
Regula Schröter (Co-Projektentwicklung und inhaltliche Beratung), Anna Trombini (Produktionsleitung), Saima Sägesser (Leitung), Belinda Schweizer (Kommunikation), Dino Radoncic (Praktikum), Michelle Akanji (Koordination & Förderbetrieb, nicht auf dem Foto)
Video m2act x burning issues 2023 © Yann Bétant
Fotos m2act x burning issues 2023 © Nora Rupp
Foto team m2act © Rebecca Frey
Fotos RESO Forum Tanz © Nelly Rodriguez