THE ART OF SOLIDARITY
Allianzen in den Darstellenden Künsten
Netzwerktreffen, Panels & Workshops
22. November 2024, Biel
Maison.Farel.Haus & Nebia·Bienne spectaculaire
Nachhaltigkeit, faire Praktiken, internationale Solidarität und die Repräsentation minorisierter Personen werden derzeit in den Darstellenden Künsten auf vielen Bühnen verhandelt. Doch auch hinter den Kulissen stellen wir uns diesbezüglich immer dringender die Fragen: Wie möchten wir arbeiten? Und mit wem? Immer mehr Kulturschaffende haben das Bedürfnis, gemeinsam für eine Sache einzustehen, Ressourcen zusammenzulegen und Einfluss zu nehmen.
Allianzen – was sind dabei die Erwartungen? Wer macht was? Wer profitiert, wer entscheidet und wer zahlt den Preis?
Auch das Forum Tanz und Migros-Kulturprozent m2act gehen dieses Jahr eine Allianz ein. Um einige dieser Bündnisse und Koalitionen in den Darstellenden Künsten zu beleuchten, findet am 22. November 2024 in Biel ein gemeinsames Netzwerktreffen statt. Die Teilnehmer*innen sind eingeladen, an Panels, Diskussionen und Workshops in den Austausch zu treten, sich inspirieren zu lassen und neue Partnerschaften einzugehen.
M2ACT × FORUM TANZ richtet sich an Akteur*innen der Darstellenden Künste in der Schweiz, an Studierende sowie Vertreter*innen und Entscheidungsträger*innen aus Politik und Medien.
Gemeinsam starten wir im Nebia · Bienne spectaculaire in den Tag, der sich der solidarischen Allianz widmet. Nach veganen Gipfeli, Kaffee und ersten Gesprächen mit Kolleg*innen beginnen wir den gemeinsamen Vormittag. Folgende Fragen beschäftigen uns an diesem intensiven Tag: Warum ist Augenhöhe so zentral für den Allianz-Begriff? Welche Voraussetzungen sind wichtig, um Verbündete oder Kompliz*innen zu werden – und zu bleiben? Und welche Anwendungsbeispiele, aktuelle Praktiken und Initiativen gibt es?
Im Input reflektiert Rohit Jain seine Erfahrungen mit transformativen Prozessen an der Schnittstelle von Forschung, Kunst, Kulturpolitik und Aktivismus. Dabei bezieht er sich auf Beobachtungen als Sozialanthropologe und Antirassismusaktivist sowie als Mitbegründer des erinnerungspolitischen Projektes «Schwarzenbach-Komplex» und des Kollektivs Berner Rassismusstammtisch.
Mit dem Panel der Group50:50, eines kongolesisch-deutsch-schweizerischen Kollektivs, geht es weiter. Sie zeigen einen Ausschnitt aus ihrem filmisch dokumentierten Reflexionsprozess, den sie nach drei Jahren erfolgreicher, aber auch konfliktreicher Zusammenarbeit in einer Retraite angegangen sind. Anschliessend diskutieren sie mit dem Plenum die Tücken transkontinentaler Kooperation, ungleich vorhandener Fördermittel, unterschiedlicher Lebens- und Arbeitsrealitäten und Formen der fairen Kooperation.
Anhand eines Mappings machen wir uns ein Bild von den vielfältigen Initiativen und aktivistischen Formaten, die im Bereich der Darstellenden Künste in der Schweiz bestehen. Mit dem Ziel, Vernetzungsmöglichkeiten aufzuzeigen, Wissen und Erfahrung zu teilen und so unser Berufsfeld fairer und nachhaltiger zu gestalten. Eine digitale Karte mit exemplarischen Projekten soll entstehen, Vert le Futur kartografiert.
In der Mittagspause gibt es Zeit und Raum für Austausch und Erholung. Das Essen wird von der lokalen Bieler Cantine Mobile vegan zubereitet.
Der Nachmittag bietet Gelegenheit, an einem oder zwei Workshops selbst aktiv zu werden – oder sich in einem Panel inspirieren zu lassen: im Maison.Farel.Haus und Nebia · Bienne spectaculaire. Solidarität, Allianzen, Fairness und Nachhaltigkeit werden unterschiedlich aufgeschlüsselt und definiert – wir tauchen ein in die Vielfalt!
Lass dich inspirieren vom neuen Kompliz*innen-Modell des Tanzhaus Zürich und probiere Methoden und Tools des Westschweizer Collective Tools Project aus. Anne-Laure Sahy, Leiterin der Association Vaudoise de Danse Contemporaine (AVDC), bietet einen Praxisaustausch zum Thema Schwarmintelligenz. Oder reflektiere über den ethischen Umgang mit autobiografischem Material für die Bühne. Erprobe mit Vertreter*innen der Artas Foundation Möglichkeiten interkultureller Kollaboration und Kunstarbeit oder barrierefreie Kommunikation mit der Zürcher Inklusionsexpertin Saphir Ben Dakon. Schliesslich laden die französische Kunsthistorikerin Camille Richert und least (laboratoire écologie et art pour une société en transition) ein, interaktiv die gegenwärtigen Modelle von Kulturproduktion und -rezeption zu überdenken.
Am Nachmittag finden zudem zwei Panels statt: Lerne Aktionsformen lokaler Kulturpolitik aus der ganzen Schweiz und ihre Möglichkeiten kennen. artFAQ und Produktionsbande widmen sich den Potenzialen des Zusammenschlusses, des Austauschs und eines neuen Selbstverständnisses von Produktionsmanager*innen.
Wir schliessen den Tag mit einem informellen Apéro im Nebia · Bienne spectaculaire.
Nebia · Bienne spectaculaire Theatersaal: Deutsch, Französisch, Englisch, Simultanübersetzung DE <-> FR, DE <-> EN, DE <-> IT, schweizerdeutsche Gebärdensprache, französische Gebärdensprache auf Anmeldung, Hörschleife inklusive Simultanübersetzung, rollstuhlgängig
In der neoliberalen, bürgerlichen Logik ist Kulturschaffen ausserhalb der Gesellschaft angesiedelt. Es soll Fiktion statt Realität schaffen, abseits des «wahren Lebens» unterhalten, allenfalls Denkanstösse geben. Diese Distanz zur Welt legitimiert die (vermeintliche) Freiheit von Kunst. Gleichzeitig verwandelt sie den Kulturbetrieb geradezu in einen Käfig, aus dem wir uns befreien sollten.
Denn Kunst- und Kulturschaffen sind immer als Teil der Gesellschaft zu verstehen. Alles hat letztlich eine Kultur, ja eine Ästhetik: Rassismus, Klassismus, Ableismus und Sexismus genau so wie Neoliberalismus, die Klimakrise und der Faschismus. Und auch der Widerstand dagegen, die Freiheit, die Utopie und die Solidarität sind voller Kultur.
Diversität, kulturelle Teilhabe, Allianzen oder Kollaboration bieten mögliche Strategien, um Kulturschaffen konsequent in der Gesellschaft zu verorten. Aber handelt es sich dabei um neue professionelle Standards oder Marketing? Um moralisches Engagement oder gewerkschaftliche Arbeit? Um gesellschaftspolitischen Kampf oder kuratorische und künstlerische Praxis? Ein kurzes Plädoyer für eine vielstimmige, undisziplinierte Kunst der Solidarität – nach den Regeln der Kunst.
Nebia · Bienne spectaculaire: Theatersaal, Deutsch, Simultanübersetzung DE <-> FR, DE <-> EN, DE <-> IT, schweizerdeutsche Gebärdensprache, französische Gebärdensprache auf Anmeldung, Hörschleife inklusive Simultanübersetzung, rollstuhlgängig
Die GROUP50:50 ist ein Kollektiv von Künstler*innen aus dem Kongo, der Schweiz und Deutschland, die gemeinsam transnationale künstlerische Kooperationsprojekte realisieren und produzieren. Die GROUP50:50 reflektiert kritisch die Formen ihrer Zusammenarbeit, die durch historische und wirtschaftliche Ungleichheiten, kulturelle Missverständnisse und die Tatsache, dass die Produktionsmittel immer aus Europa kommen, beeinträchtigt wird.
Wie kann GROUP50:50 den eklatanten Ungleichheiten entgegenwirken? Wie können sie sich auf faire Löhne und gute Arbeitsbedingungen verständigen, wenn die Lebensrealitäten grundlegend verschieden sind? Wie kann ausreichend Vertrauen aufgebaut werden, damit eine künstlerische Zusammenarbeit möglich wird? Diese Fragen diskutieren die Mitglieder der GROUP50:50 nach drei Jahren gemeinsamen Schaffens voller Erfolge und Konflikte. Vorab zeigen sie einen Ausschnitt aus ihrem filmisch dokumentierten Reflexionsprozess, den sie 2023 in einer Retraite angegangen sind, die von Migros-Kulturprozent m2act finanziert wurde.
Nebia · Bienne spectaculaire: Theatersaal, Gespräch auf Französisch, Film wird auf Französisch mit englischen Untertiteln gezeigt, Simultanübersetzung DE <-> FR, DE <-> EN, DE <-> IT, schweizerdeutsche Gebärdensprache, französische Gebärdensprache auf Anmeldung, Hörschleife inklusive Simultanübersetzung, rollstuhlgängig
Wie kann die wertvolle Arbeit von zahlreichen Kulturschaffenden und Initiativen, die sich für faire und nachhaltige Praxis in der Schweizer Kulturlandschaft einsetzen, besser sichtbar gemacht werden? Was sind die Voraussetzungen, die ein koordiniertes und effektives Handeln der Akteur*innen – und somit einen systemischen Wandel – begünstigen? Und wie lassen sich Allianzbildung und ko-kreative Zusammenarbeit in der ganzen Schweiz ermöglichen?
Ausgehend von diesen Fragen wurde das Projekt Swiss Creative CIimate Ecosystem Map lanciert, das von Vert le Futur koordiniert wird. Es sieht die Erstellung einer digitalen Karte vor, auf der nach und nach alle Schweizer Initiativen abgebildet werden, die sich mit Fragen der Klimagerechtigkeit und sozialen Nachhaltigkeit im Kulturbereich beschäftigen. Diese Open-Source-Plattform wird im März 2025 gelauncht und bietet Kunst- und Kulturschaffenden ein Werkzeug, um mögliche Synergien mit Personen und Organisationen zu finden und um bestenfalls neue Allianzen einzugehen.
Nach der gemeinsamen Erkundung des Plattform-Prototyps, sind die Teilnehmer*innen von M2ACT × FORUM TANZ eingeladen, prägende Erfahrungen von bereichernden Kollaborationen zu teilen. Gemeinsam soll untersucht werden, welches Potenzial die Ecosystem Map hat, um eine Bewegung hin zu systemischem Wandel zu unterstützen.
Nebia · Bienne spectaculaire: Theatersaal, Simultanübersetzung DE <-> FR, DE <-> EN, DE <-> IT, schweizerdeutsche Gebärdensprache, französische Gebärdensprache, Hörschleife, rollstuhlgängig.
Veganer Lunch
Nebia · Bienne spectaculaire: Theatersaal, Deutsch, Französisch, Englisch, Simultanübersetzung DE <-> FR, DE <-> EN, DE <-> IT, schweizerdeutsche Gebärdensprache, französische Gebärdensprache auf Anmeldung, Hörschleife inklusive Simultanübersetzung, rollstuhlgängig
Zeit für Ortswechsel zwischen Nebia · Bienne spectaculaire und Maison.Farel.Haus gemeinsam mit den Workshopleiter*innen
In den darstellenden Künsten herrscht ein Mangel an Performing Arts Manager*innen (PAMs), es gibt viele Wechsel, Abgänge und die Frage drängt sich auf, ob Produktionsarbeit unattraktiv ist oder ein schlechtes Image geniesst. Oder ob die Produktionsleitung sich nicht als Teil der künstlerischen Arbeit versteht oder verstehen darf. Am Vortag von M2ACT × FORUM TANZ findet das PAM-Meeting statt, organisiert von artFAQ und Reso – Tanznetzwerk Schweiz, gemeinsam mit Gästen aus Deutschland: dem PAM-Netzwerk Produktionsbande.
Ergebnisse dieses Tages werden von artFAQ und Produktionsbande präsentiert. Erkenntnisse zu solidarischer Ressourcenteilung, Wissenstransfer und der Arbeit in Produktionsbüros werden aufgegriffen und interessierten Choreograf*innen, Regisseur*innen, Veranstaltenden und PAMs vermittelt. Es werden gemeinsam mögliche Umsetzungswege reflektiert. Ebenso wird ein neues Selbstverständnis als «Creative Producer» vorgestellt, das mehr Gleichgewicht und Gleichwertigkeit zwischen PAM und künstlerischer Leitung vorsieht.
INTERAKTIVE PRÄSENTATION
Nebia · Bienne spectaculaire: Theatersaal, 60', Deutsch, Simultanübersetzung DE <-> FR, DE <-> EN, DE <-> IT, Hörschleife inklusive Simultanübersetzung, rollstuhlgängig
In diesem Workshop geht es darum, Kulturschaffende auf Formen des Ableismus in Wort und Bild aufmerksam zu machen. Das Ziel ist, Menschen dazu zu befähigen, möglichst inklusive Ausschreibungen und Programmtexte zu gestalten. Ausserdem sensibilisiert der Workshop zu strukturellen und gesellschaftlichen Barrieren, die die Diskriminierung von Menschen mit Behinderungen reproduzieren und zementieren. Darauf aufbauend wird auf den Einfluss von Diskriminierung in der interpersonellen Kommunikation eingegangen. Es entstehen immer wieder Räume zur gemeinsamen Reflexion.
Mit dem neu erworbenen Wissen bearbeitet die Workshopgruppe allgemeine Praxisbeispiele zu Ableismus in Wort und Bild. In einem letzten Schritt wird eine inklusive Ausschreibung angeschaut und in der Gruppen festgehalten, was auffällt und was zielführende Wege zu einem inklusiven Ergebnis sein können. Die Gruppe reflektiert auch, wie der eigene Denkprozess über eine Checkliste stetig hinterfragt werden kann und dadurch inklusive Sprache in die tägliche Arbeit einfliesst.
INTERAKTIVER WORKSHOP
Maison.Farel.Haus: Saal, 60', Deutsch, rollstuhlgängig
In der Saison 2023/2024 rückten das Kleintheater Luzern das Thema Inklusion stärker in den Fokus und machten sich auf, ein inklusiverer Kulturbetrieb zu werden. Dabei wurde das Team über rund sechs Monate hinweg mit der Kamera begleitet.
Festgehalten wurde nicht nur was im Haus an inklusivem Programm stattfand, sondern auch , wie das mit der Inklusion im Kulturbetrieb funktioniert. Dazu wurden verschiedene Akteur*innen von Förderung, Verbänden und Kunstschaffen befragt. Entstanden ist ein hauseigener Dokumentationsfilm, der aufzeigt, wo das Kleintheater Luzern sich als Gastspielbetrieb im Gefüge zwischen Kulturschaffenden, Politik und Förderung bewegt und vor welchen Herausforderungen es im Bestreben um mehr Inklusion im Kulturbetrieb aktuell steht. Das Kleintheater Luzern zeigt Ausschnitte aus dem Dokumentarfilm und kommt mit den Teilnehmenden ins Gespräch über die dokumentierte Reise und ihre Fragen rund um den Prozess hin zum inklusiveren Kulturbetrieb.
Nebia · Bienne spectaculaire: Foyer im Erdgeschoss, 75', Deutsch, Film: Deutsch, deutsche Untertitel, deutsche Audiodeskription, eine französische Version des Films steht ebenfalls zur Verfügung, rollstuhlgängig
Flache Hierarchien, Fairness und Gleichberechtigung sind Modewörter in der Kultur und darüber hinaus. Aber wie geht echte Kollaboration auf Augenhöhe und welchen Mehrwert erzeugt sie gegenüber traditionellem Vorgehen? Und wie kommt man vom Reden ins Handeln?
Im Zuge der neuen stadtzürcherischen Förderstruktur hat das Tanzhaus Zürich ein neues Modell der Zusammenarbeit zwischen Institutionsmitarbeitenden und Künstler*innen entwickelt, welches Daniel Hellmann aus der Künstler*innen- und Catja Loepfe aus der institutionellen Perspektive vorstellen werden. Anschliessend werden in diesem embodied Input mögliche Aspekte dieser Arbeitsform durchgespielt. Tanzpraxis, choreografisches Wissen und gemeinschaftlich engagierte Praktiken können – so die Prämisse – Organisationen und letztlich auch die Gesellschaft transformieren. Das Tanzhaus integriert also die «Soft Skills» von Tanz und Choreografie in die DNA der Institutionen. So kann gemeinsam viel Kraft entwickelt werden, um einen echten Unterschied zu machen, wenn es darum geht, die Gesellschaft nachhaltig zu verändern.
EMBODIED WORKSHOP
Maison.Farel.Haus: Gartensaal, 75', Englisch, rollstuhlgängig
In ihrem Workshop gehen die Künstlerinnen Olivia Jaques und Shoghakat Mlke-Galstyan, die beide für die Zürcher Stiftung artasfoundation arbeiten, mit den Teilnehmenden folgenden Fragen nach: Wie können Künste zu einem Instrument für soziales Engagement werden? Wie können sie dazu beitragen, kulturelle und sprachliche Barrieren zu überwinden? Wie können wir gemeinsame Erfahrungen schaffen, die Empathie und gegenseitiges Verständnis fördern?
Zu Beginn des Workshops werden die Teilnehmenden zum Sonnentanz eingeladen, einem traditionellen armenischen Tanz, der nicht nur das reiche kulturelle Erbe verkörpert, sondern auch als Symbol für Ausdauer und Einheit gilt. Durch diesen Tanz verbinden wir uns mit den Thematiken der Widerstandsfähigkeit und der Zusammenarbeit sowie mit der Fähigkeit kultureller Traditionen, Menschen trotz aller Widrigkeiten zusammenzubringen.
Im Anschluss an den Tanz diskutiert die Gruppe gemeinsam über Beispiele, einschliesslich der Möglichkeiten und Grenzen künstlerischer Zusammenarbeit in Konfliktregionen. artasfoundation gibt Einblicke in ihre Denk- und Arbeitsweise, die auf der Idee des gegenseitigen Lernens beruht. Die in Zürich ansässige Stiftung für Kunst in Konfliktregionen initiiert Kunstprojekte für und mit Menschen in Konfliktregionen und anderswo, begleitet deren Realisierung und untersucht, wie die Bereitstellung von Raum für Kunst zur Konfliktvermittlung und Friedensstiftung beitragen kann.
EMBODIED WORKSHOP
Maison.Farel.Haus: Vorraum Garderobe UG, 75', Englisch, teilweise rollstuhlgängig (siehe Zugänglichkeit)
Horizontale und kollektive Kollaborationen bringen Fragen mit sich, die in diesem Austausch von Best-Practices thematisiert werden: Wie kann man sich um das Kollektiv und seine einzelnen Mitglieder kümmern? Wie findet man die Balance zwischen Verantwortung und Macht, zwischen Kommunikation und Vertrauen? Wann und wie sollte man Feedback geben und erhalten? In einer Form zwischen Ko-Reflexion und Express-Theorieausbildung bietet dieser Workshop die Möglichkeit, eine Auswahl von Prinzipien zu erforschen, die die Intelligenz – das Genie – der Gruppe unterstützen können.
Diese Prinzipien bewirken Austausch von Erfahrungen und Prozesswissen, sie geben konkrete Werkzeuge zur Erleichterung kollaborativer Dynamiken und partizipativer Produktion an die Hand und können die Arbeit für Dramaturgie und Projektleitung vereinfachen. Der Workshop richtet sich insbesondere an alle Praktizierenden der Darstellenden Künste und der Kultur im weiteren Sinne, unabhängig von Beruf und Rolle.
WORKSHOP
Maison.Farel.Haus: Aufenthaltsraum 2.OG, 75', Französisch, teilweise rollstuhlgängig (siehe Zugänglichkeit)
Eine Person fühlt sich nicht mehr wohl auf der Bühne über ihre mittlerweile verstorbene Lebenspartner*in zu sprechen. Eine andere Person, die selber nicht auf der Bühne steht, ist vor dem Gespräch mit der/dem Regisseur*in sehr nervös und zögerlich, überhaupt mitzumachen.
Ein (auto)biografisches Projekt ist geprägt vom Umstand, dass jemand eine wahre Geschichte preisgibt und/oder jemand anders diese verändert und in einem anderen Kontext wiedererzählt.
Welche Hierarchien und Abhängigkeiten bestehen in solch einem künstlerischen Prozess? In welchen Projektphasen sind welche ethischen Fragestellungen relevant? Welche Abmachungen können idealerweise vorab getroffen werden? Und welche Überlegungen sollte sich die leitenden Personen eines solchen Projektes machen?
Im Workshop stellen Dennis Schwabenland und Katja Zellweger ihr Projekt vor, das Praxiseinblicke zum ethischen Umgang mit biografischem Material gibt. Ausgehend davon können die Workshopteilnehmenden eigene Erfahrungswerte vertiefen, kritisch reflektieren und mittels konkreter Beispiele in die Materie eintauchen. Stets mit dem Ziel, biografisches Arbeiten mit geteilten Geschichten fairer zu gestalten und eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe zwischen allen Beteiligten zu ermöglichen.
WORKSHOP
Maison.Farel.Haus: Sitzungszimmer 2, 1.OG, 75', Deutsch, teilweise rollstuhlgängig (siehe Zugänglichkeit)
Der zunehmende Trend zur Überproduktion und zum Konsum in der zeitgenössischen Kultur wirkt sich auf die künstlerische Praxis aus und offenbart eine Diskrepanz zwischen den Institutionen und den tatsächlichen gesellschaftlichen Bedürfnissen. Quantität hat Vorrang vor Qualität, Schnelligkeit vor Nachhaltigkeit und Sichtbarkeit vor konstruktivem Einfluss.
Die Kunsthistorikerin Camille Richert und das von Véronique Ferrero Delacoste, der ehemaligen Direktorin des far° Nyon, gegründete least (laboratoire écologie et art pour une société en transition) sehen die dringende Notwendigkeit, die Modelle der kulturellen Produktion und Rezeption zu überdenken. In diesem Workshop empfehlen sie, zu Ansätzen überzugehen, die besser auf die Gemeinschaften abgestimmt sind und die kreativen und materiellen Ressourcen nachhaltiger verwalten. Kultur und Kunst sollten als Gemeingut betrachtet werden, das von der gesamten Gemeinschaft geteilt wird, ihr zugutekommt und für alle zugänglich und relevant ist.
Ausgehend von den realen Kontexten der Teilnehmenden wird die Gruppe erforschen, wie das, was in Kunst und Kultur geschätzt wird, aufrechterhalten werden kann, und überlegen, in welcher Form diese Werte fortbestehen können. In diesem Workshop werden die Teilnehmenden herausfinden, was nicht mehr beibehalten werden kann oder soll und wie diese Praktiken, insbesondere im Bereich der darstellenden Künste, durch neue, zukunftsfähige Aktivitäten ersetzt werden können.
PARTIZIPATIVER UND KREATIVER WORKSHOP
Maison.Farel.Haus: Sitzungszimmer 1, 1. OG, 150', Französisch, teilweise rollstuhlgängig (siehe Zugänglichkeit), dies ist ein langer Workshop à 150’ (inkl. einer Pause von ca. 20min)
Die gemeinsame Arbeit erfordert ein erhebliches Engagement der Gruppe und der einzelnen Personen. Sie setzt Lernen und Selbstbefragung, das Investieren von Zeit und Energie sowie Sorgfalt voraus. Das bedeutet, dass ein Projekt im Sinne der Fluidität und des ständigen Hinterfragens offen bleibt für Änderungen und Verbesserungen, die auf Rückmeldungen basieren. Dazu gehört auch die Anerkennung der Vielfalt der Wissensquellen und der Notwendigkeit von Effizienz, unabhängig von politischen oder sozialen Unterschieden.
In diesem Workshop werden wir uns mit praktischen Werkzeugen für die gemeinsame Arbeit und das gemeinsame Schaffen beschäftigen. Und wir wollen besser verstehen, wie wir innerhalb einer Gruppe existieren und mit Sorgfalt und Bedacht interagieren können. Wir werden drei Rahmenwerkzeuge vorstellen, die für jede Art von Gruppe nützlich sind. Dann folgt das Eisbrecher Tool, um das Kennenlernen zu erleichtern. Abschliessend werden wir ein Hilfsmittel vorstellen, mit dem sich die individuellen Bedürfnisse und Wünsche einer Gruppe zu Beginn eines neuen Projekts beleuchten lassen. Der Workshop richtet sich an alle Gruppen: soziale, professionelle, künstlerische, militante, gesellige, Schulprojekte usw. In erster Linie aber an Gruppen, die unter Selbstverwaltung und gemeinsamer Leitung arbeiten oder dies erlernen wollen.
Das Collective Tools Project schöpft seine Inspiration aus Lebensgemeinschaften, Fachliteratur, persönlichen Erfahrungen und Aktivistenkreisen.
WORKSHOP
Nebia · Bienne spectaculaire: Foyer 1. OG, 150', Englisch, nicht rollstuhlgängig, dies ist ein langer Workshop von 150min. (inkl. einer Pause von ca. 20min)
Wer kämpft gegen Kürzungen im Kulturbudget und für ein stabiles, zukunftsfähiges und solidarisches Ökosystem der Kulturförderung in jeder Gemeinde oder Stadt? Und wie? Die Arbeit von regionalen Kulturlobbys, -organisationen und Netzwerken ist nicht zu unterschätzen. Oft geschieht diese Verbands- und Netzwerkarbeit nebenbei, ist Fronarbeit und hängt an Einzelpersonen. In diesem Diskussionspanel werden unterschiedliche und inspirierende Aktionsformen betrachtet und gemeinsame Erkenntnisse formuliert. Welche Hebel haben sich als sinnvoll erwiesen und welche müssen noch erfunden werden? Und wie können sie helfen, auf kommunaler Ebene gewinnbringende und nachhaltige kulturpolitische Prozesse mitzugestalten? Im Panel werden sowohl Beispiele aus der Schweizer Peripherie, als auch aus einem Städtischen Ballungszentrum aufgenommen.
PANEL
Nebia · Bienne spectaculaire: Theatersaal, 60', Deutsch und Französisch, Simultanübersetzung DE <-> FR, Hörschleife inklusive Simultanübersetzung, rollstuhlgängig
Zweite Durchführung. Siehe Workshopbeschrieb von 15:00-16:15.
Maison.Farel.Haus: Saal, 60', Englisch, rollstuhlgängig
Zweite Durchführung. Siehe Workshopbeschrieb von 15:00-16:15.
Maison.Farel.Haus: Sitzungszimmer 2, 1.OG, 75', Deutsch, teilweise rollstuhlgängig (siehe Zugänglichkeit)
Zweite Durchführung. Siehe Workshopbeschrieb von 15:00-16:15.
Maison.Farel.Haus: Gartensaal, 75', Deutsch, rollstuhlgängig
Zweite Durchführung. Siehe Workshopbeschrieb von 15:00-16:15.
Maison.Farel.Haus: Vorraum UG, Englisch, 75', teilweise rollstuhlgängig (siehe Zugänglichkeit)
Zweite Durchführung. Siehe Workshopbeschrieb von 15:00-16:15.
Maison.Farel.Haus: Aufenthaltsraum 2.OG, 75', Englisch, Französisch, Deutsch (plurilingue), teilweise rollstuhlgängig (siehe Zugänglichkeit)
Ausklang mit veganem Apéro
artFAQ ist die Produktionsplattform der Region Zürich – eine Struktur von und für die Szene, die mit Beratung, Weiterbildungskursen, Veranstaltungen und Vernetzung das Berufsbild der Produktionsleitung stärkt, fördert und professionalisiert.
Kathrin Walde (sie/ihr) ist langjährige Creative Producerin, gründete das Beratungsformat KulturHub und amtet als Co-Leitung von artFAQ.
Saphir Ben Dakon (sie/ihr) ist eine Inklusions- und Kommunikationsexpertin aus Zürich. Mit ihrem Unternehmen begleitet sie Organisationen bei der Umsetzung von Inklusionsprozessen. Saphir hält einen BSc in Unternehmenskommunikation und einen MSc in Business Administration. Als Vizepräsidentin von Agile engagiert sie sich besonders für die Themen Arbeit, Bildung, Empowerment und Partizipation mit dem Fokus auf die Schnittstellen von Behinderung, Geschlecht und Migrationsgeschichten.
Das Collective Tools Project ist ein Forschungskollektiv, das erforscht, wie Gruppen harmonisch funktionieren können, indem sie Inklusion und Austausch fördern, um ihre Ziele zu erreichen. Es bietet eine Reihe praktischer und theoretischer Instrumente, welche die Zusammenarbeit erleichtern. Das Collective Tools Project mit Sitz in der Schweiz setzt sich aus acht weissen Europäer*innen verschiedener Generationen zusammen, darunter nicht-binäre Menschen, Frauen und Männer. Das Forschungsprojekt wurde von den Hochschulen Manufacture in Lausanne, HEAD in Genf sowie von Yan Duyvendack, Dream Comes True, entwickelt und unterstützt. Der Workshop wird von Diane Dormet (iel/they), Marie Romanens (sie/ihr) und Giulia Sorenza Crescenzi (sie/ihr) geleitet.
Marynelle Debétaz (sie/ihr). Mit einem Abschluss in Recht, Kulturmanagement und Dramaturgie war Marynelle Debétaz 15 Jahre lang die allgemeine und künstlerische Leiterin von Nebia · Bienne spectaculaire (2009–2024). Parallel dazu engagierte sie sich in verschiedenen Komitees und Arbeitsgruppen, unter anderem bei KTV ATP (2010–2016), im Pool de théâtres romands und später bei der FRAS (2010–2024), im fOrum culture (2011–2024), in der Jury für Darstellende Künste und in der Expert*innenkommission Pro Helvetia (2019–2023). 2024 trat sie der neuen Kulturlobiel bei, die der AAOC angegliedert ist, und später dem Vorstand von Reso.
Véronique Ferrero Delacoste (sie/ihr) hat einen Masterabschluss in Art in the Public Sphere (édhéa). Von 2010 bis 2022 leitete sie das far° Nyon. In ihrer Forschung räumt sie transdisziplinären Praktiken und der Rolle der Kunst in der Gesellschaft als Mittel der Erkenntnis und der sinnlichen Erfahrung einen zentralen Platz ein. 2021 gründete sie «least» (laboratoire écologie et art pour une société en transition).
Barbara Giongo (sie/ihr). Seit 1994 in der Genfer Kulturszene aktiv, arbeitete sie als Produzentin und Leiterin der Promotion mit Oscar Gómez Mata – Cie L'Alakran (2001–2018) zusammen und unterrichtete Produktion in den Masterstudiengängen der Manufacture in Lausanne. Sie engagierte sich 2008 im Rassemblement des artistes et acteurs culturels (RACC) und 2016 in der Bewegung La Culture Lutte, die als Reaktion auf die Budgetkürzungen der Stadt Genf entstanden ist. Von 2018 bis 2024 leitete sie gemeinsam mit Nataly Sugnaux Hernandez das Grütli, was ihnen 2023 den Schweizer Kleinkunstpreis des Bundesamtes für Kultur einbrachte.
Laura Giudici (sie/ihr) ist Co-Geschäftsleiterin von Vert le Futur und Co-Projektleiterin der Tatenbank und des Programms Creative Climate Leadership Switzerland. Sie hat Kunstgeschichte und Kulturmanagement studiert und in den letzten 15 Jahren mit verschiedenen Kulturorganisationen in der ganzen Schweiz zusammengearbeitet. Die Beziehungen zwischen Kunst, Ökologie und Nachhaltigkeit nehmen auch in ihrer parallelen Tätigkeit als Kuratorin, Autorin und Kulturvermittlerin eine zentrale Rolle ein.
Die GROUP50:50 ist ein Künstler*innenkollektiv und Produktionsstruktur aus dem Kongo, der Schweiz und Deutschland mit Sitz in Basel und Lubumbashi. Seit 2022 produzierte und realisierte sie die Musiktheaterstücke «The Ghosts Are Returning» und «Ecosystem», die bis heute touren. Parallel dazu kuratierten sie die Diskursreihe «The Time For Denial Is Over», die in Afrika und Europa über 80 Künstler*innen, Aktivist*innen und Researcher*innen versammelt, die sich mit Fragen der Restitution von Kulturgütern und Human Remains und einer dekolonialen Ökologie beschäftigen. Am M2ACT x FORUM TANZ sprechen Joseph Kasau (er/ihm) und Elia Rediger.
Stefanie Günther Pizarro (sie/ihr) ist Schauspielerin, Moderatorin und Kulturmanagerin, wohnt in Biel und seit 20 Jahren im Bereich Darstellenden Künste unterwegs. Sie widmet sich der nachhaltigen Kunst- und Kulturvermittlung und hat 2020 eine erste Bestandsaufnahme der nationalen und internationalen Best Practices erstellt. Sie ist seit der Gründung 2020 von Vert le Futur dabei und hat zusammen mit Laura Giudici die Geschäftsleitung von VlF & Projektleitung Tatenbank und CCL Switzerland 2024 übernommen.
Sibylle Heiniger (sie/ihr) ist freie Theaterschaffende/Regisseurin. Sie studierte Theaterwissenschaft, Soziologie und Kunstgeschichte an der Universität Bern und Theaterpädagogik in Deutschland. Nebst ihrer künstlerischen Arbeit engagiert sie sich im Vorsitz von t. Theaterschaffen in der Regionalgruppe Bern. Der Schwerpunkt ihrer Verbandstätigkeit liegt in der Kulturpolitik – sie war die letzten acht Jahre zuständig für die Kulturtandems, ein Austauschgefäss zwischen Kulturschaffenden und Politiker*innen.
Daniel Hellmann (er/ihm) ist Sänger, Performer, Tanz- und Theaterschaffender aus Zürich. Er studierte Philosophie, klassischen Gesang sowie Theater/Performance und entwickelt seit 2012 eigene künstlerische und mehrfach preisgekrönte Arbeiten.
Hellmann versteht seine künstlerische Praxis als eine Form von intersektionalem Aktivismus. Seine Projekte untersuchen Körper, Körperbeziehungen und Begehren, und hinterfragen gesellschaftliche Normen und Machtverhältnisse in den Feldern von Sexualität, Menschen- und Tierrechten.
Rohit Jain (er/ihm) ist promovierter Sozialanthropologe und kollaborativer Forscher mit Fokus auf Migration, Postkolonialismus, Erinnerungspolitik und Globalisierung. Zudem hat er u.a. an künstlerischen Forschungsprojekten zum Schweizer Goldhandel (ZHdK) und Urban Citizenship (Shedhalle) mitgewirkt. Mitbegründer des «Berner Rassismusstammtisch» und des erinnerungspolitischen Projektes «Schwarzenbach Komplex». Ab 2016 Co-Geschäftsführer des Institut Neue Schweiz INES; ab 2019 entwickelte und leitete er das Förderprogramm «Neues Wir – Kultur Teilhabe Migration» bei der Eidgenössischen Kommission für Migration EKM; seit 2022 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Sozialanthropologie der Uni Bern und kuratiert das Public Anthropology Lab.
Olivia Jaques (she/they, links im Foto) ist eine in Wien lebende Künstlerin und Kulturarbeiterin, die in den Bereichen Kunst und künstlerische Forschung tätig ist. Da sich ihre Arbeit um das Beziehungsgeflecht und das Performative dreht, entstehen die meisten ihrer Werke in künstlerischen Kollaborationen und Kunstkollektiven. Sie ist als Leiterin Teil des Künstlerduos Performatorium, einem Labor für praxisorientierte Forschung mit und durch performative Mittel (2017). Sie unterrichtet regelmässig und ist Teil des feministischen Kollektivs Mz*Baltazar's Laboratory und der artasfoundation (seit 2016).
Lavinia Johnson (sie/ihr) beschäftigt sich mit ökopädagogischen Praktiken, den Verbindungen zwischen der Vermittlung von Wissen und unserem Verhältnis zu verschiedenen Umgebungen. Sie ist Absolventin des Masterstudiengangs TRANS – pratiques socialement engagées der Haute École d'Art et Design de Genève (HEAD) und hat einen Bachelorabschluss in Anthropologie und Erziehung. Sie war Forscherin an der Haute Ecole de Travail Social (HETS) für ein Aktionsforschungsprojekt (SNF) über Kinderarmut in der Schweiz. Bei«least» (laboratoire écologie et art pour une société en transition) kümmert sie sich um die Produktion und die kulturelle Teilhabe.
Aline Joye (sie/ihr) ist Kulturmanagerin und Soziokulturelle Animatorin. Seit über 20 Jahren ist sie in verschiedenen Theaterbereichen hinter der Bühne tätig. Ihre Erfahrungen sammelte sie als Veranstaltungstechnikerin, Hospitantin Bühnenbild, als Produktionsleiterin und als Koordinatorin der Schweizer Künstlerbörse. Seit 2012 unterstützt und berät sie strategische Veränderungsprozesse im Kulturbereich. Sie engagiert sich seit einigen Jahren im Vorstand von aaoc culture szene biel-bienne für kulturpolitische Anliegen.
Im Herbst 2023 hat sie die Administrative Leitung und Co-Geschäftsleitung des Schweizer Theatertreffen übernommen.
Catja Loepfe (sie/ihr) startete nach dem Ethnologiestudium als Ausstellungskuratorin, Regieassistentin und Produktionsleiterin in die Arbeitswelt. 1999 übernahm sie die Co- Leitung des Fabriktheaters Rote Fabrik. 2007- 2012 arbeitete sie als Tanzdramaturgin und interimistische Co-Leiterin für die Gessnerallee Zürich. Ab 2012 baute sie das Tanzfest Zürich tanzt auf. Sie war 2012-2014 Mitglied der Programmgruppe des Zürcher Theater Spektakels und ist seit 2014 künstlerische Leiterin und Geschäftsführerin des Tanzhaus Zürich.
Shoghakat Mlke-Galstyan (sie/ihr, rechts auf demFoto) ist als Schauspielerin, Tänzerin, Kunstmanagerin und Organisatorin in Jerewan, Armenien, tätig. Sie war Mitbegründerin des Mihr Theaters (2003) und Managerin der Tiezerk Band. Sie war Dozentin am Staatlichen Institut für Theater und Kinematografie Jerewan und Geschäftsführerin des internationalen Festivals für darstellende Künste HIGH FEST (2012–2021). Sie wurde mit der Goldenen Medaille des Kulturministeriums der Armenischen Republik ausgezeichnet (2016). Sie hat den CAS Kunst und internationale Zusammenarbeit an der ZHDK absolviert (2018) und ist Teil des Teams von artasfoundation.
Sasha Schlegel (they/them), Sofie Luckhardt (sie/ihr) und Martin Bien (er/ihm) sind für produktionsbande vor Ort. produktionsbande ist ein deutsches Netzwerk für Produktionsleiter*innen, Producers, art workers, Strateg*innen und jene, die sich als Akteur*innen der künstlerischen Produktion in den freien Darstellenden Künsten verstehen. Gemeinsam bewegen sie sich an den Schnittstellen und untersuchen diese als Verbindungslinien zwischen Idee und Organisation, Konzept und Struktur, Produktion und Administration. Sofie Luckhardt (sie/ihr) und Sasha Schlegel (they/them) sind für produktionsbande vor Ort.
Camille Richert (sie/ihr) hat am IEP Paris in Kunstgeschichte promoviert, unterrichtet an der ENSBA Lyon und ist Kunstkritikerin und unabhängige Kuratorin. Ihre Forschungs-, Kurations- und Publikationsprojekte beschäftigen sich mit der Darstellung der Arbeit in der zeitgenössischen Kunst und mit militanten künstlerischen Praktiken, insbesondere zu den Themen Gender, Beschäftigung, Ökologie und Demokratie in der Kunst.
Anne-Laure Sahy (sie/ihr) ist Dramaturgin und Moderatorin. Als Programmleiterin, Redakteurin und Produzentin hat sie auch für Kunstprojekte gearbeitet. Seit 2021 ist sie Leiterin der AVDC – Association vaudoise de danse contemporaine. In diesem Zusammenhang initiierte sie das Netzwerkprojekt zur gemeinsamen Entwicklung und zum Austausch von Praktiken «ddd – dramaturgie danse dialogue». Im Jahr 2022 bildete sie sich in der Vermittlung kollaborativer Dynamiken weiter, um Teams bei ihrer Governance und ihrem kollektiven Projektmanagement zu begleiten.
Dennis Schwabenland (er/ihm), Schauspieler und Regisseur in Bern, Gründer des Kollektivs PENG! Palast und Leiter der Theatercompany Dennis Schwabenland – thecodes. Aktuell hat er das Stück «Mülheim Absturz Ruhr», basierend auf einer Recherche zum sozialen Abstieg seiner Eltern, geschrieben und dreht seinen ersten Dokumentarfilm zu seinem neuen Schweizer Heimatort Landiswil i.E. Seine Inszenierungen – zuletzt «Gilgamesh Origin» – behandeln oft Themen der sozialen Ungerechtigkeit und der einseitigen Repräsentation. Er arbeitete zudem als Radiojournalist. 2022 hat er das m2act Projekt «Biografie & Bühne» initiiert.
Stella Succi (sie/ihr) ist Kunsthistorikerin und freiberufliche Wissenschaftlerin. Sie war Mitglied in italienischen und internationalen Redaktionsgremien wie Alfabeta2, Mousse Magazine, The Towner und Prismo. Derzeit ist sie Koordinatorin der Zeitschrift Il Tascabile. Seit 2016 ist sie Teil von Altalena, einer kollektiven und interdisziplinären Forschungsgruppe im Bereich der bildenden Kunst. Seit 2020 ist sie Dramaturgin für die Tänzerin und Choreographin Annamaria Ajmone. Bei «least» (laboratoire écologie et art pour une société en transition) ist sie für die Forschung und Kommunikation verantwortlich.
Katja Vaghi (sie/ihr) ist Tanzforscherin und Performerin. Sie hält Vorlesungen in Tanzgeschichte und Philosophie in Großbritannien und Deutschland. Sie erhielt den Förderpreis des Bundesamts für Kultur zum Kulturerbe der darstellenden Künste 2021 für eine Studie über Claudio Schott, der die erste zeitgenössische Tanzkompanie im Tessin gründete. Sie ist Mitglied des Vorstands von DANZAsia, der schweizerisch-italienischen Vereinigung von Tänzern und Choreographen.
Katja Zellweger (sie/ihr), freischaffende Kulturjournalistin und seit 2019 Kommunikationsleiterin von Reso – Tanznetzwerk Schweiz. Davor war sie stv. Redaktionsleiterin der Berner Kulturagenda und hat im Schlachthaus Theater in Produktion, Vermittlung und Dramaturgie gearbeitet. Im CAS Kulturpublizistik an der ZHdK entstand ein auf autobiografischer Recherche beruhendes Theaterstück. Seit 2022 ist sie «Biografie & Bühne» Co-Leiterin.
Wir bieten für jüngere Kinder von 1 bis 10 Jahre ein kostenloses Betreuungsangebot in Zusammenarbeit mit GioiaCares. Dafür steht das Foyer des Loges im Nebia · Bienne spectaculaire zur Verfügung.
Zeiten: 09:15-13:00 Uhr und 14:15-18:00 Uhr.
Die Mittagspause verbringt das Kind mit dem Elternteil. Alle Kinder sind herzlich zu unserem veganen Mittags-Catering in der Cafeteria im Nebia eingeladen. Falls dein Kind eine andere Verpflegung benötigt, bringst du diese selbst mit.
Bitte mitbringen: z’Nüni, z’Mittag (falls nötig), z’Vieri, Getränke, Hygieneartikel, Ersatzkleider
Sprache: Die Betreuungssprache ist schweizer-/deutsch und französisch.
Vor Ort werden wir euch bitten ein Info-Blatt zu eurem Kind mit wichtigen Informationen auszufüllen. Das Check-In erfolgt via Welcome-Desk im Foyer des Nebia.
Anmeldung: Bitte melde deine Kinder bei deiner Anmeldung an!
Wir bieten verschiedene Accessibility-Massnahmen an und weisen bei jedem Programmpunkt auf Zugänglichkeit oder Barrieren hin.
Wir empfehlen dir, Noise-Cancelling Earplugs, Stimming Rings und andere Hilfsmittel selbst mitzubringen.
Awareness: Wir möchten alle Teilnehmenden dazu ermutigen, auf die eigenen Bedürfnisse zu hören und sich wann immer nötig Pausen zu nehmen. Es ist während des gesamten Programms möglich, jederzeit die Räumlichkeiten zu verlassen. Im Nebia · Bienne spectaculaire und im Maison.Farel.Haus gibt es Rückzugsmöglichkeiten.
Rückzugsmöglichkeiten: Im Nebia · Bienne spectaculaire bietet sich die Cafeteria und das Foyer für den Rückzug an. Am Nachmittag finden Workshops im Foyer EG und 1.OG statt.
Im Maison.Farel.Haus gibt es eine Cafeteria. Die Laure Wyss Esplanade befindet sich 4 Minuten zu Fuss vom Maison.Haus.Farel und bietet eine kleine Grünfläche und frische Luft.
Die Workshops am Nachmittag im Maison.Farel.Haus werden nicht Simultanübersetzt, sondern finden in der jeweils beim Programmpunkt angegebenen Sprache statt. Es besteht die Möglichkeit, dass die Gebärden-Übersetzer*innen (deutschschweizer oder französische Gebärdensprache), die Teilnehmenden zu den Workshops begleiten. Der Bedarf wird bei der Aufteilung in die Workshops abgeklärt.
Maison.Farel.Haus
Im Erdgeschoss ist alles barrierefrei. Die Obergeschosse sind über einen kleinen Schindler-Lift (geeignet für einen Handrollstuhl) mit manueller Türe zu erreichen, so auch die rollstuhlgängige Toilette im Untergeschoss. Hierzu braucht es einen Schlüssel, und der Weg führt durch den Fahrradkeller. Bitte wende dich für die Assistenz an das Veranstaltungspersonal. Das Maison.Farel.Haus verfügt über keine Induktionsschleife.
Nebia · Bienne spectaculaire
Der Theatersaal, die Cafeteria und das Foyer im Erdgeschoss sind barrierefrei zugänglich. Im Theatersaal stehen spezielle Plätze für Rollstuhlfahrer*innen zur Verfügung. Ebenfalls vorhanden sind rollstuhlgängige Toiletten. Das Foyer des Loges ist über einen Fahrstuhl erreichbar. Das Foyer im ersten Stock ist leider für Menschen mit eingeschränkter Mobilität nicht zugänglich. Besucher*innen mit Hörbehinderung: Der Theatersaal verfügt über eine induktive Höranlage für Personen mit Hörgeräten (in den Reihen C bis Q mit Ausnahme der Plätze O26, P26 und Q26 sowie in den Reihen S bis V). Weitere Informationen über die Funktionsweise dieses Systems findest du hier. Es stehen Empfänger für die Simultanübersetzung via Induktiontschleife am Check-In zur Verfügung.
Zu Fuss vom Bahnhof Biel ca. 10 Minuten via Bahnhofstrasse
ÖV: Bus Nr. 1, 2, 3, 4, 5, 6, 8, 9 ab Bahnhof Biel bis Haltestelle «Zentralplatz»
Zu Fuss ca. 3 min vom Bahnhof Biel via Bahnhofsplatz
Als wichtigstes Branchentreffen bietet das Forum Tanz einmal pro Jahr Raum für einen kritischen und konstruktiven Austausch über Rahmenbedingungen, Strukturen und Bedürfnisse der professionellen Schweizer Tanzszene. Es behandelte künstlerische Prozesse und «Safe Spaces», (Dis-)Kontinuitäten von Tanzkarrieren und Fair Practices und wird seit 2013 einmal jährlich organisiert von Reso – Tanznetzwerk Schweiz in Partnerschaft mit Danse Suisse und Pro Helvetia. Reso versteht sich als nationale Koordinationsstelle für den Tanz. Mitglied sind rund hundert Schweizer Organisationen und Institutionen, die im Bereich des professionellen Tanzschaffens tätig sind.
v.l.n.r.
Reso: Boris Brüderlin (management), Simona Travaglianti (project management), Lisa Letnansky (project management), Katja Zellweger (communication management), Manuel Zizzari (assistance), Daria Reimann (coordination), Claudio Richard (assistance, nicht im Bild)
Migros-Kulturprozent m2act engagiert sich für eine faire und nachhaltige Praxis, fördert kulturelle Ko-Kreation und unterstützt einen offenen Wissenstransfer in den Darstellenden Künsten. Gemeinsam mit Kooperationspartner*innen veranstaltet m2act Netzwerkanlässe zur Vernetzung und zum Austausch unter Akteur*innen der Darstellenden Künste der Schweiz und zur Sichtbarmachung der von m2act geförderten Vorhaben. Damit verfolgt m2act die Sensibilisierung der Öffentlichkeit und der Kulturpolitik für die Anliegen und Forderungen der Darstellenden Künste. m2act ist ein Projekt des Migros-Kulturprozent, welches wiederum Teil des gesellschaftlichen Engagements der Migros-Gruppe ist.
v.l.n.r.
Regula Schröter (Co-Projektentwicklung und inhaltliche Beratung), Anna Trombini (Produktionsleitung), Saima Sägesser (Leitung), Belinda Schweizer (Kommunikation), Dino Radoncic (Praktikum), Michelle Akanji (Koordination & Förderbetrieb, nicht auf dem Foto)
Video m2act x burning issues 2023 © Yann Bétant
Fotos m2act x burning issues 2023 © Nora Rupp
Foto team m2act © Rebecca Frey
Fotos RESO Forum Tanz © Nelly Rodriguez